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Wie Kaffeekapseln die Kaffeekultur vernichten – und Müll produzieren

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Kaffeekapseln genießen das Image, besonders edel und luxuriös zu sein. So werben die Hersteller Nespresso und Co. gerne mit klangvollen Bezeichnungen, verkaufen ihre Kapseln in schicken Boutiquen und werben mit Berühmtheiten wie George Clooney.

Für eine Vielzahl der Verbraucher sind die schicken Kaffeekapseln mit einem Luxus- und Lifestylegefühl im Alltag verknüpft, auch, wenn das eher karge Design der Kapseln nicht viel mit veredelter Kaffeekultur zu tun hat. Durch die entsprechende Werbung werden die Kaffeekapseln allerdings als Ausdruck von Genuss und Sinnlichkeit dargestellt. Mittlerweile ist sogar biologischer Kaffee, Tee und Kakao in Kapselform erhältlich – dabei sind wirklich umweltfreundliche Kaffeekapseln sehr selten.

Hohes Müllaufkommen durch Kaffeekapseln

kaffekapseln umwelt Problem
Urheber : pixinoo @123rf.com

Hinsichtlich des Aufwands an Material, welches für die Herstellung der Kaffeekapseln benötigt wird, können Umweltschützer kaum das entspannende Kaffeegefühl, welches die kleinen Kapseln bieten sollen, nachvollziehen. Jede Tasse Kaffee sorgt für ein wenig mehr Kunststoff und Aluminium auf den Müllhalden.

In den kleinen Behältern ist nicht mehr als sechs Gramm Kaffeepulver enthalten – dabei bringt die Kapsel an sich bereits fünf Gramm auf die Waage. Dies entspricht einem Produkt-Verpackungsverhältnis, das nur als unzureichend bewertet werden kann. Darüber hinaus wird der Transport durch dieses Verhältnis wesentlich komplizierter und fügt der Umwelt einen größeren Schaden zu, als nötig wäre. Denn – eine herkömmliche Packung, in der 500 Gramm Kaffee enthalten sind, kommt lediglich auf ein Gewicht von 15 Gramm.

Lukratives Geschäft für die Hersteller

Kaffekapseln
Urheber : TEA @123rf.com

Die einzelnen Marken und die Industrie machen mit den Kaffeekapseln ein sehr lukratives Geschäft. Zehn Kapseln einer Hausmarke kosten ungefähr drei Euro. In diesen ist insgesamt 56 Gramm Kaffee enthalten. Wenn diese Menge auf die üblichen 500 Gramm einer normalen Verpackung hochgerechnet werden, kommt der stattliche Preis von 26,70 Euro zustande. Dieser Preis ist damit dreifach so hoch, wie der Kaffee aus der herkömmlichen Verpackung.

3,5 Milliarden Kapseln werden von den deutschen jedes Jahr in ihren Maschinen zubereitet – dies entspricht einer Menge von zehn Millionen Kapseln pro Tag. Dadurch entstehen pro Jahr circa 14.000 Tonnen Müll, der sich aus Papier, Aluminium und Kunststoff zusammensetzt.

Das Problem mit dem Aluminium

Normalerweise kann Aluminium recht gut und einfach recycelt werden. Allerdings wäre dazu nötig, dass die leeren Kaffeekapseln den Weg in die Wertstofftonne oder den Gelben Sack finden. Im Alltag schmeißen die Kaffeetrinker die Kapseln allerdings hauptsächlich in den Restmüll, weshalb ein Großteil der Kaffeekapseln aus vollständig neuem Material hergestellt werden muss.

Darüber hinaus stammt das Aluminium in der Regel aus Werken und Bauxitminen, für die beispielsweise eine Abholzung des Regenwaldes in Brasilien betrieben wird. Die Umwelt wird durch die energieintensive Verhüttung des Bauxits extrem belastet.

Gibt es umweltschonende Kaffeekapseln?

Es gibt auch Hersteller, die auf biologisch abbaubaren Kunststoff oder auf Vollplastik-Kapseln setzen. Bei der letzteren Variante ist die tatsächliche Recyclingquote allerdings unklar. Die Kapseln, die aus biologisch abbaubarem Kunststoff gefertigt werden, mögen im ersten Moment zwar umweltfreundlich klingen, allerdings wird für deren Zersetzung zu viel Zeit für die aktuellen Kompostieranlagen benötigt, sodass diese in der Realität ebenfalls in der Verbrennung landen.

Für die Deutsche Umwelthilfe sind deswegen auch Kaffeekapseln, die aus Maisstärke oder Zellulose gefertigt werden, keine Lösung. Denn auch diese können nur einmal benutzt werden, wodurch sie nicht wirklich dem Nachhaltigkeitsgedanken entsprechen. Die einzige adäquate Lösung liegt in Kapseln, die aus robustem Edelstahl gefertigt sind und wiederverwendet werden können.

Beitragsfoto: ©Dmitry Naumov / 123rf.com