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Wie gesund ist Cannabidiol? Was dran am Hype?

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Immer mehr Menschen schwören auf die positiven Wirkungen von Cannabidiol, kurz CBD. Dieser Inhaltsstoff der Cannabis-Pflanze ist im Gegensatz zum psychoaktiven THC in Deutschland nicht verboten. Deswegen sind auch die unzähligen CBD-Produkte in Deutschland legal – solange der THC-Anteil unter 0,2 Prozent liegt.

Der Trend ist noch relativ neu und noch nicht umfassend wissenschaftlich erforscht. Was ist wirklich dran am Trend? Können die unzähligen Geschichten, die CBD scheinbar zum Allheilmittel gegen so gut wie jedes geistige und körperliche Gebrechen machen, stimmen?

Und was für Nutzen bringen die vielen verschiedenen CBD-haltigen Produkte, die es buchstäblich in jeder Form von Blüten, Mehl und Kosmetika gibt, wirklich?

Wo liegt der Unterschied zwischen CBD und THC?

Cannabis ist eine der ältesten Kulturpflanzen in der menschlichen Geschichte. Berichte über den Genuss von Cannabis haben schon die Geschichtsschreiber der griechischen und römischen Antike niedergeschrieben.

In der Pflanze sind zwei Wirkstoffe enthalten. Zum einen das THC, zum anderen CBD.

THC steht für Tetrahydrocannabinol und ist ein psychoaktiver Wirkstoff. Im Gegensatz zum CBD ist das THC dafür verantwortlich, dass Konsumenten durch den Genuss von herkömmlichem Cannabis „high“ werden.

Im Gegensatz dazu ist das CBD nicht psychoaktiv und deshalb in Deutschland auch erlaubt. Durch Züchtungen wurden Cannabis-Pflanzen hergestellt, in deren Blüten THC nur noch in Konzentrationen von weniger als 0,2 Prozent vorhanden ist – der gesetzliche Grenzwert, damit Cannabis frei verkauft werden darf.

CBD ist der Wirkstoff im Cannabis, der für die vielen entspannenden Effekte verantwortlich ist. Darüber hinaus sieht man in diesem Wirkstoff das Potential als Grundstoff für Arzneimittel gegen Schmerzen oder Entzündungen, aber auch gegen Depressionen oder Angststörungen zu dienen.

Die Idee ist, dass schon kleine Mengen von CBD reichen, um Gebrechen zu lindern, für die sonst starke Schmerzmittel oder Antidepressiva genommen werden müssen. Im Gegensatz zu diesen herkömmlichen Medikamenten versprechen sich die Anhänger von CBD-Produkten aber eine nebenwirkungsfreie Anwendung von CBD.

Der CBD-Hype: Alle wittern das große Geschäft

Was CBD alles verspricht legt nahe, dass es das große Allheilmittel der Zukunft sein wird – und es passt sehr gut in unsere heutige Zeit. Es ist ein Naturprodukt, kommt ohne Chemie aus, es wirkt sanft auf Körper und Geist, hat keine Nebenwirkungen und fördert die ganze Gesundheit.

Die Vorteile von CBD überzeugen immer mehr Menschen, die gerne CBD-Produkte nachfragen. Es gibt den Stoff mittlerweile in fast jeder nur denkbaren Form. Ganz klassisch zum Rauchen in Form von Blüten, oder zum Backen als Mehl oder Samen (mehr über die Samen hier), als Öl um damit das Salatdressing herzustellen oder in zahllosen Kosmetikprodukten.

Längst sind die CBD-Produkte aus den schmuddeligen, dunklen Ecken der Städte oder des Internets herausgekommen. Nicht mal in hippe Cannabis-Stores muss man gehen, wenn man nicht will. CBD ist sogar im Reformhaus erhältlich. Sogar der Konzern Coca-Cola hat Interesse am Erwerb eines CBD-Getränks gezeigt.

CBD-Cannabis hat sich mittlerweile zu dem Superfood von heute gemausert – und ist dabei auch nachhaltig. Im Gegensatz zu den Superfoods „von gestern“ lässt es sich sogar in unseren Breiten anbauen und ist damit nicht mal besonders anspruchsvoll. Es muss auch nicht von weit her eingeflogen werden wie Chia-Samen oder Avocados, die in ihren Herkunftsländern ganze Ökosysteme zerstören.

Was bewirkt CBD alles?

CBD-Cannabis wird in Deutschland meistens nicht als Medikament vertrieben, sondern als Nahrungsergänzungsmittel und unterliegt damit nicht den strengen Auflagen, denen Medikamente unterstehen. Die Kehrseite dieser Marketingstrategie ist aber auch, dass die Produkte nicht mit einer bestimmten Wirkung oder einer empfohlenen Dosierung vertrieben werden können. Eine medizinische oder therapeutische Wirkung zu versprechen ist nicht erlaubt. Da CBD scheinbar aber auch nicht überdosiert werden kann, ist das scheinbar ungefährlich.

Einige Wissenschaftler und Mediziner versprechen sich viel von CBD als Wirkstoff zukünftiger Arzneimittel.

CBD soll vor allem Schmerzpatienten helfen

Insbesondere Schmerzpatienten setzen große Hoffnungen in das Medikament. Ersten Untersuchungen zufolge wirkt CBD auf die Vanilloid-Rezeptoren im Körper und lindert damit auch starke Schmerzen, da so die Weiterleitung von Schmerzempfindungen im Körper unterdrückt werden kann.

Damit könnte CBD gegen Krankheiten eingesetzt werden, die bisher mit stark abhängig machenden Opiaten behandelt worden sind. Selbst Ibuprofen könnte mit CBD ersetzt werden – das wahrscheinlich in Deutschland verbreiteste Schmerzmittel, das leider gar nicht gut für die Verdauung ist.

Auch Entzündungen könnten mit CBD behandelt werden. Denn anders als die meisten anderen Wirkstoff wirkt CBD über das menschliche Immunsystem und entfaltet hier seine antioxidative, antiallergene und entzündungshemmende Wirkung. Selbst gegen bakteriell übertragene Krankheiten könnte CBD helfen, wie jüngst eine Studie aus Großbritannien nahelegte.

Auf CBD hoffen Patienten mit unheilbaren Krankheiten

Gerade weil CBD so breit gefächert wirkt, hoffen Patienten mit allen möglichen unheilbaren Krankheiten auf Linderung. Denn auch wenn die moderne Medizin unglaublich viel erreicht hat, forschen Wissenschaftler weltweit noch immer vergeblich an Mitteln die verlässlich und nebenwirkungsfrei gegen Krankheiten wie Migräne, Arthrose oder Asthma helfen. CBD macht Hoffnung.

Auch als Mittel gegen psychische Krankheiten interessant

Eines der ältesten Medikamente gegen psychische Krankheiten wie Angststörungen ist Valium – ein starkes Medikament mit ernsten Nebenwirkungen. Erste Studien zeigen, das CBD genauso effektiv wirkt wie Valium – ohne Nebenwirkungen.

Diese Ergebnisse lassen aufhorchen. Tatsächlich könnte CBD ein Mittel gegen viele Formen von Angststörungen und Depressionen sein, sodass Forscher und Patienten große Hoffnungen in CBD setzen. Gerade starke Antidepressive haben sehr unangenehme Nebenwirkungen, von starker Gewichtszunahme bis hin zu starken Stimmungsschwankungen.

Auch hier könnte CBD als Medikament vielen Menschen helfen – kein Wunder das jetzt schon Menschen sich viele gesundheitliche Vorteile von CBD erhoffen und entsprechend Produkte nachfragen.

Halten CBD-Produkte ihre Versprechungen?

Aber nicht nur bei Medikamenten raten Wissenschaftler zur Vorsicht. Denn CBD ist als Wirkstoff noch nicht umfassend erforscht und vieles über dessen Wirkung ist noch nicht bekannt. Daher sollte man auch hier noch nicht zu früh die Sektkorken knallen lassen.

Die ersten Studien legen nahe, dass CBD ein sehr vielversprechendes Arzneimittel sein wird. Aber damit CBD auch wirklich wirkt, müssen die Konzentrationen in zukünftigen Medikamenten viel höher sein, als bei gegenwärtigen Nahrungsergänzungsmitteln. Hier finden Verbraucherschützer immer wieder Produkte, die bestenfalls nur Spurenelemente von CBD enthalten.

Eine der sichersten Methoden die Vorteile von CBD tatsächlich genießen zu können ist, die hochgradig verarbeiteten Produkte zu meiden und stattdessen Samen und Blüten zu kaufen.

Foto: ©Elvira Koneva / 123rf.com